“Die Züchter wollen sich ja nur eine Goldene Nase verdienen”... NEIN!!! Ein verantwortungsvoller Züchter investiert
unglaublich viel Zeit, Liebe und Geld in sein Hobby. Mehr als er je wieder rausholen könnte...
Aber lassen sie uns anders Anfangen:
Nach wie vor beginnen leider unzählige Anrufe, Mails, SMS, oder Wathapp Anfragen von Welpeninteressenten mit der
Frage:
"Was kostet denn bei Ihnen ein Hund?"
Und viel zu oft, kommt weder davor noch danach ein weiteres Wort ...
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keine der üblichen Begrüßungsformeln,
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keine Angaben, wie der Interessent auf diese Rasse kommt, bzw. ob er sich überhaupt über diese Rasse informiert hat.
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keine Begründung, warum wir einen unserer Welpen gerade an diesen Menschen verkaufen sollten,
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keine Informationen darüber, unter welchen Bedinnungen der Hund bei dem Interessenten leben würde,
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kein hinterfragen, wie bzw. ob der Welpe sozialiesiert ist, ob er bzw. die Elterntiere überhaupt gesund sind, etc.
Doch wie erkenne ich denn nun einen “guten” Züchter, bzw. wie kommen die Preise eines “guten” Züchters zustande?
Ein “guter” Züchter möchte zunächst mal so viel wie möglich von Ihnen wissen:
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Haben sie sich über diese Rasse bzw. über die Eigenschaften/Bedürfnisse dieser Rasse informiert?
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Was machen sie Beruflich? Passen ihre Einkommensverhältnisse (Ein Tierarzt kann sehr teuer werden...) bzw. ist die
Beträuung des Welpen gesichert, wenn sie Arbeiten sind?
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Wie & Wo leben sie?
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Wie und Wo machen sie Urlaub?
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usw.
Aber, ein “guter” Züchter möchte auch viel gefragt werden! Denn er/sie ist in der Regel sehr Stolz auf seinen “Job” und tut
alles in seiner Macht stehende um gesunde, lebensfrohe, gut sozialiesiertre Welpen zu züchten. Er möchte “seine Babys” in
den best möglichen Händen wissen...!
Stellen sie sich bitte mal kurz vor sie wären einer dieser “guten” Hundezüchter:
Die Zuchthündin, d.h. nicht irgendeine Hündin, sondern ihr ganzer Stolz, eine rassetypische, hervorragend sozialisierte
Hündin mit idealem Stammbaum und besten gesundheitlichen Voraussetzungen durch die Elterntiere fanden Sie nach
entsprechend zeitaufwändiger und intensiver Recherche im Internet.
Oh, die Entfernung... - Nun 1000km, aber egal, man will ja eine der besten Hündinnen haben.
Noch ist die kleine Hummel ein Welpe und bis zum ersten evtl. Wurf vergehen min. 1 1/2 Jahre. Allerdings kann niemand
verhersagen, wie sich die Hündin entwickeln wird. Ob sie also jemals zur Zucht zugelassen wird steht (noch) in den
Sternen...
Nicht ganz soweit weg, sind allerdings die ersten Kosten die anfallen:
Zunächst mal alles das, was jeder neue Hundehalter so braucht. Körbchen, Näpfe, Halsband, Leine, etc. Auch die
Hundesteuer, Versicherung, Futter (nur das Beste! Sie soll ja mal Zuchthündin werden) etc. werden sofort fällig. Wenn die
Hündin dann älter wird die ersten Zuchttauglichkeitsuntersuchungen (HD, PRA, div. Augenuntersuchungen, Herz, ...) Alles
bestens? Prima, na dann gleich weiter: Mitgliedsbeiträge im Zuchtverband, Versicherung für den Zwinger, Züchterseminare,
eine halbe Buchhandlung aufkaufen (man will ja informiert sein), usw.
Dann wirds langsam ernst: Ein Deckrüde muss gefunden werden. Nun gibts zwei Möglichkeiten: Eine hohe Decktaxe
zahlen für einen perfekten Rüden, der aber auch wieder 100erte Kilometer entfernt wohnt. Also ggf. auch noch Kosten für
Hotelübernachtungen, Anfahrt etc. oder einen eingenen Rüden. Der Wohnt zwar näher, aber fast alle oben genannte
Kostenpunkte fallen nochmal an (Die Bücher hat man ja schon). Das wird also auch nicht günstiger...
Der Deckakt war erfolgreich, herzlichen Glückwunsch. Nun wird´s richtig teuer...
Fangen wir mal bei der Wurfbox inkl. min. 3 Drybetten zum wechseln & X-Tüchern, Decken etc. an. Welpenauslauf,
Welpennäpfen, “Einmalspielzeug”. Einmalspielzeug? Ja, das Spielzeug für die Welpen hält jeweils max. nur für einen
Wurf... ;) Tunnel, Wippen etc. Einen richtiger kleiner Abenteuerspielplatz soll´s ja sein... Oder besser zwei? Einen Drinnen
einen Draußen...?!?! Oder besser einen ganzen Bauernhof... schließlich sollen die Welpen ja auch andere Tiere erleben
können...
Dann die Kosten für das Futter (wieder nur das beste, sollen ja richtig tolle, gesunde Hunde werden) den Tierarzt
(Gesundheitscheck, Impfen, Chippen, Entwurmen), die Zuchtpapiere (muss jeder Züchter selbst bezahlen) Nun noch der
“Kleinkram”: Unzählige Küchentücher, täglich ein Waschmaschinenladung, Putzmittel, Verköstigung der
Welpeninteressenten, das Welpenstarterset als Mitgift usw. ---------------- jeweils pro Welpe!
Und das sind die Kosten für den Fall das es keine Komplikationen gibt. Ggf fallen zusätzlich noch Kosten für die Tierklinik,
Kaiserschnitt, Medikamente, oä an.
Als “guter” Hundezüchter tuen sie alles für Ihre Hündin um sicherzustellen dass sie Sie wohlauf, bestens genährt und vor
Gesundheit strotzend jeden Morgen begrüssen kann. Und das tun Sie, wie die meisten Hundezüchter auch, tagtäglich.
Tagaus, Tagein, Feiertags, Sonntags und auch, wenn Ihre Freunde Ansichtskarten mit den besten Urlaubsgrüssen senden. Sie
besuchten Hundezüchterseminare, Sie lasen jedes erreichbare Buch zum Thema Hundezucht, Sie sprachen mit
Züchterkollegen, traten einem Hundezüchterverein bei, Sie kauften sich ein für die Hundezucht passendes Grundstück, Sie
richteten eine Futterküche ein, Sie machten das Grundstück hundesicher, ....
Sie hoffen das Ihre Hündin mit ihrer Wahl des “idalen” Rüden einverstanden ist und das der Deckakt klappt.
63 lange Tage wächst nun die Spannung in Ihnen. Sie sehen, wie sich Ihre Zuchthündin verändert. Sie achten nun noch mehr
darauf, dass es Ihrer Zuchthündin bestens geht und es ihr an nichts fehlt...
Spätestens ab dem 60.Tag schlafen Sie, wie viele Hundezüchter auch, unruhig neben der Wurfkiste.
9 Wochen lang werden Sie die Welpen durch viel Kontakt und Spiel sozialisieren. Das nimmt sehr viel Ihrer Zeit in
Anspruch.
und dann:
Ruft endlich Jemand an, weil er im Internet oder in der Zeitung Ihre Anzeige fand. Der Anrufer hat dann jedoch nur diese
eine Frage:
"Was kostet denn bei Ihnen der Hund?..."